gefördert von der Partnerschaft für Demokratie in Elbe-Elster im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Bei strahlendem Sommerwetter und mit viel Neugier im Gepäck sind die Jugendlichen der offenen Treffpunktarbeit der Stadt Sonnewalde in diesem Jahr zum zweiten Mal ins Jugendbildungszentrum Blossin aufgebrochen. Was sie erwartete, war weit mehr als Sport und Spaß – es war ein gezieltes Projekt zur Förderung von Selbstwirksamkeit, demokratischer Beteiligung und sozialer Teilhabe.
Ideenwerkstatt mit Wirkung
Im Mittelpunkt des Camps stand die aktive Mitgestaltung der eigenen Lebenswelt. Noch vor dem anstehenden Haushaltsbeschluss der Stadtverordneten sollten die Jugendlichen „ZukunftsGestalter“ die Gelegenheit erhalten, eigene Interessen und Bedarfe – insbesondere in den Bereichen Jugendclubs, Schule und Medientechnik – sichtbar zu machen. In moderierten Werkstattformaten entwickelten die Teilnehmenden drei zentrale Projektideen: einen schuleigenen Jugendfunk, die Modernisierung der Schulbibliothek und eine Wunschliste zur künftigen Nutzung des städtischen Jugendbudgets für Treffpunktgestaltung und kreative Beteiligungsformate. Besonders der Wunsch nach gemütlicheren und besser nutzbaren Jugendräumen wurde dabei deutlich formuliert.
Demokratie erleben und Medienkompetenz stärken
Bereits am ersten Abend brachte der Future Incubator mit Friedrich Kruspe die Gruppe ins Denken: In einem interaktiven Medienquiz trainierten die Jugendlichen ihre Fähigkeit, Werbung, Informationen, Nachrichten und Desinformation zu unterscheiden – ein wichtiger Schritt zur Stärkung ihrer Medienkompetenz.
Körperlich gefordert – gemeinsam gewachsen
Der zweite Tag führte die Teilnehmenden an den Heidesee. In sportlichen Kooperationsaufgaben, geleitet von den erfahrenen Trainern Anton und Elli, wurde Teamgeist, Kommunikation und Durchhaltevermögen gefordert. Dabei mussten einige Jugendliche persönliche Grenzen überwinden – und wuchsen genau daran. Am Nachmittag wartete der Wald mit weiteren Herausforderungen auf die Teams, bei denen Strategie und Zusammenhalt gefragt waren. Abends wurden die Erlebnisse gemeinsam reflektiert – ob auf dem Fußballfeld oder im gemeinsamen Spiel.
Ein Highlight war der Abschlusstag an der Kletterwand. Gemeinsam mit Kotrainer „Horst“ wagten sich viele Teilnehmende hoch hinaus – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die Erfahrung, sich gegenseitig zu sichern und Vertrauen zu fassen, war ein starker Abschluss des Camps.
Soziale Verantwortung der Kommune betonen
Als Kinder- und Jugendkoordinatorin der Stadt Sonnewalde sehe ich es als zentrale kommunale Aufgabe, Schutzfaktoren in den Lebenswelten junger Menschen zu stärken. Die Förderung von Selbstwirksamkeit, Beteiligung und Resilienz – besonders bei Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen – ist keine freiwillige Leistung, sondern ein Grundstein für eine soziale und zukunftsfähige Kommune.
Angebote wie offene Treffpunkte, Mitmachaktionen, Ferienprogramme oder mobile Beteiligungsformate schaffen geschützte Räume, in denen junge Menschen gesehen, gehört und ernst genommen werden – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status.
Ein Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer
Ein besonderer Dank gilt der diesjährigen Teilnehmerin und Praktikantin Josephine K. aus Goßmar, die viele Teilnehmerinnen bereits aus der Schule kannten. Ihre einfühlsame Begleitung trug wesentlich zur positiven Atmosphäre des Camps bei. Wir wünschen ihr viel Erfolg auf dem Weg zur Erzieherin! Auch der Sparkassenstiftung danken wir herzlich für eine Spende von 100 Euro, mit der die gemeinsame Mobilitätserfahrung unterstützt wurde – für einige Jugendliche war es die erste Reise dieser Art überhaupt. Die Dankbarkeit war spürbar.
Fazit: Demokratie braucht Räume – und kommunale Verantwortung
Das Demokratiecamp zeigt: Wenn Jugendliche ernst genommen werden, entstehen kreative, konstruktive und zukunftsgerichtete Ideen. Umso wichtiger ist es, dass die kommunale Verantwortung für offene Treffpunktarbeit und die Förderung benachteiligter junger Menschen strukturell verankert und finanziell gesichert bleibt. Demokratie lebt vom Mitmachen – und beginnt genau hier.





