Sechs Partnerunternehmen, die in PAL-Praxisprojekt 8 engagiert mitwirken, setzten sich beim vierten PAL-Unternehmensworkshop Brandenburg am 27. Juni 2024 mit der Fragestellung auseinander, wie es gelingt, KI-Lösungen und auf Algorithmen basierende Assistenzsysteme auf ethische wie auch transparente Weise zu entwickeln und zu testen. Die Veranstaltung wurde von Katrin Meusinger vom Silicon Saxony e. V. aus Dresden geleitet.
Als Einstieg in den Unternehmensworkshop dienten einzelne Umfrageergebnisse von „Ethics in AI“ des französischen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens „Capgemini Research Institute“ von März 2024. Sie zeigen, dass 62% der Verbraucher einem Unternehmen mehr Vertrauen entgegenbringen würden, wenn sie die KI-gestützten Interaktionen des Unternehmens als ethisch empfinden.



Unternehmen sollten einen Plan entwickeln, um ethische Fragen bei der Nutzung von KI anzugehen: Wichtig ist dabei, eine langfristige Strategie zu haben, die alle relevanten Abteilungen in die Planung, Entwicklung und Umsetzung von KI einbezieht. Das Ziel sollte sein, ethische Grundsätze von Anfang an in die KI-Systeme zu integrieren. Dazu zählt, die Werte des Unternehmens zu verstehen und Richtlinien sowie Kontrollmechanismen einzuführen, um diese auch zu gewährleisten.
Daran anschließend wurde am Beispiel der Werte-Charta des Expertengremiums „Human Friendly Automation“ auf das Thema menschengerechte Gestaltung eingegangen. Diese thematisiert, dass Automatisierungstechnologien menschenfreundlich, ethisch und nachhaltig entwickelt und eingesetzt werden.
Durch ihre aktive Mitwirkung in Praxisprojekt 8 des Kompetenzzentrums PAL ‒ PerspektiveArbeit Lausitz sind die Partnerunternehmen aus bzw. um Finsterwalde mit Ansätzen und Methoden eines partizipativ orientierten Lösungsprozesses vertraut. Diese waren den Betrieben nicht von Anfang an gegeben.
Der Einsatz von datenbasierten Assistenzsystemen setzt deren ethische, menschenfreundliche und nachhaltige Entwicklung und Testung ein. Jede Lösung wird in PAL individuell, d. h. passgenau an die Bedürfnisse des jeweiligen Partnerunternehmens entwickelt.
Bei der Veranstaltung am 27. Juni 2024 konnte herausgearbeitet werden, dass die o. g. Werte-Charta den KMU bzw. KKMU bei der Entwicklung von KI-Lösungen und auf Algorithmen basierenden Assistenzsystemen als Ansatzpunkt dienen kann. Dies soll die Bereitschaft der Mitarbeitenden erhöhen, sich bei der Digitalisierung des jeweiligen Betriebes partizipativ und v. a. aktiv einzubringen.
Aus den im Workshop erarbeiteten Inhalte geht deutlich hervor, dass die Unternehmen den partizipativen Prozess bei der Entwicklung von datenbasierten Assistenzsystemen als Bereicherung und weniger als Belastung empfinden. Anknüpfend an den durchgeführten 4. PAL-Unternehmensworkshop ist eine Folgeveranstaltung geplant, die sich mit der Formulierung von Kriterien für einen ethischen Wertekanon zur Bewertung der datenbasierten Assistenzsysteme in PAL auseinandersetzt.